Text Dr. Christoph Schaden [2005]

Christoph Heek

Christoph Heek erkundet in seinem fotografischem Werk die zentrale Bezugsgröße der conditio humana. Grundlage  seiner experimentellen Arbeiten ist eine radikale Befragung des Menschseins und der menschlichen Natur. Daher ist seine Arbeit geprägt von dem unbedingten Willen durch das fotografische Bild Erkenntnisprozesse über Körper, Geist und Seele zu evozieren.

Wohl kalkuliert richtet er dabei den Dokumentcharakter der Fotografie gegen diese selbst mit dem Ziel, die Begrenztheit des Rationalen aufzuheben. Unschärfe, Isolation und Abstraktion bilden hierbei die Formstrategien der originären Bildfindung. Für den Betrachter bedeuten sie eine konsequente Infragestellung der Anschauung. Ihr Mittelpunkt ist immer das Existentielle.

Nach eigenen Angaben schöpft Christoph Heek seinen künstlerischen Impuls aus dem Experiment und der persönlichen Erfahrung. 1961 in Goch am Niederrhein geboren, absolvierte er zunächst ein Medizinstudium, dann die Facharztweiterbildung zur Anästhesiologie und promovierte 2001 zum Doktor der Medizin.

Zweifel an dem physiologisch determinierten Weltbild jener Wissenschaftsdisziplin bewegte ihn doch zur beruflichen Neuorientierung; seither ergründet er mit künstlerischen Mitteln die Bedingungen der menschlichen Existenz.

 

(Text von Dr. Christoph Schaden, Köln 2005)